Obstarboretum-Olderdissen

Projekte

Demonstrationsplantage ‚Apfelanbau mit robusten alten Sorten ohne intensiven Pflanzenschutz‘ in Witzenhausen – Modellprojekt und Chance für Direktvermarkter

Auf einem direkt an der Werra gelegenen Grundstück – auf 36 Jahre von der örtlichen Kirchengemeinde gepachtet – entsteht seit 2020 das Projekt „Apfelanbau ohne intensiven Pflanzenschutz unter Verwendung robuster alter Sorten“. Die Initiatoren (s.u.) verstehen die Pflanzung als Versuchs- und Modellprojekt für alle diejenigen, die vom intensiven Pflanzenschutz des heutigen Apfelanbaus wegkommen und dennoch wirtschaftlich Obst erzeugen wollen.

Gepflanzt wurden im Frühjahr 2020 ca. 40 robuste Apfelsorten, die meisten davon „alte“ Sorten, aber auch einige wenige „neue“ robuste Sorten sind dabei. Hauptsorten der Pflanzung sind Discovery, Alkmene, Finkenwerder Prinz oder Holsteiner Cox, aber auch zahlreiche kaum bekannte Sorten wie Ludivics Rosenapfel, Edelrenette Tostedt, Prinz Albrecht von Preußen oder Seestermüher Zitronenapfel, sowie auch einzelne neue Züchtungssorten. Veredelt wurden 600 Büsche auf der relativ starken Wurzelunterlage M25.

Auf einem direkt an der Werra gelegenen Grundstück – auf 36 Jahre von der örtlichen Kirchengemeinde gepachtet – entsteht seit 2020 das Projekt „Apfelanbau ohne intensiven Pflanzenschutz unter Verwendung robuster alter Sorten“. Die Initiatoren (s.u.) verstehen die Pflanzung als Versuchs- und Modellprojekt für alle diejenigen, die vom intensiven Pflanzenschutz des heutigen Apfelanbaus wegkommen und dennoch wirtschaftlich Obst erzeugen wollen.

Gepflanzt wurden im Frühjahr 2020 ca. 40 robuste Apfelsorten, die meisten davon „alte“ Sorten, aber auch einige wenige „neue“ robuste Sorten sind dabei. Hauptsorten der Pflanzung sind Discovery, Alkmene, Finkenwerder Prinz oder Holsteiner Cox, aber auch zahlreiche kaum bekannte Sorten wie Ludivics Rosenapfel, Edelrenette Tostedt, Prinz Albrecht von Preußen oder Seestermüher Zitronenapfel, sowie auch einzelne neue Züchtungssorten. Veredelt wurden 600 Büsche auf der relativ starken Wurzelunterlage M25.

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Spritzungen gegen die Pilzkrankheiten Schorf und Mehltau soll es hier nicht geben – auch nicht die im Biologischen Obstbau üblichen Schwefel- und Kupferspritzungen. Die einzige Pflanzenschutzmaßnahme des Öko-Betriebs an der Werra ist derzeit die Bekämpfung des Apfelwicklers; ob es später ggf. noch einzelne weitere Maßnahmen geben wird, bleibt abzuwarten – aber wir wollen ja gerade zeigen, dass ein wirtschaftlicher Anbau bei richtiger Sortenwahl auch ohne den heute üblichen intensiven Pflanzenschutzmittel-Einsatz möglich ist.

Lehrpfad zur Geschichte der Apfelsorten

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In die Pflanzung integriert ist auch ein „Lehrpfad der Geschichte der Apfelsorten“, in dem über 100 Apfelsorten „vom Mittelalter bis zur modernsten Züchtung“ vertreten sind, die man hier auf 200 Metern ablaufen kann. Wenn der Lehrpfad in den Ertrag kommt, sollen hier im Herbst Führungen stattfinden, in denen das Drama des modernen Apfelanbaus mit seinen inzestuös überzüchteten und hoch krankheitsanfälligen Sorten anschaulich demonstriert und alternative Wege der Apfelzüchtung aufgezeigt werden können.

Privatinitiative als Träger der Pflanzung

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Unsere Obstpflanzung ist in privater Initiative gepflanzt und finanziert, zu der wir uns zu dritt als GbR gefunden haben. Wir sind biozertifiziert und Mitglied der ökologischen Züchtungs-Initiative apfel:gut e.V. sowie der Fördergemeinschaft ökologischer Obstbau e.V.(Föko).

Kontakt: Bannier-Görlitz-Richelshaben GbR, c/o Robert Görlitz, Am Siesterbach 10, 37214 Witzenhausen, Tel. 0176-38213371, E-mail: apfelvielfalt(at)posteo.de

Niklas Richelshagen aus Sudheim bei Göttingen betreibt seit Jahren schon eine Bio-Obstplantage mit heute marktgängigen Sorten (allen voran ‚Topaz‘), hat Bauchschmerzen damit, dass diese Sorten sich nur mit einem intensiven Pflanzenschutz (im Öko-Anbau mit Schwefel und Kupfer) erfolgreich anbauen lassen und ist daher auf der Suche nach Alternativen.

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Robert Görlitz hat in Witzenhausen Landwirtschaft studiert, ist heute in der Obstbaumpflege aktiv und betreibt bei Witzenhausen eine mobile Mosterei, mit der er Bio-Äpfel und Streuobstäpfel alter Sorten zu Saft presst. Für die alten Sorten interessiert er sich u.a. auch weil diese einen schmackhafteren Apfelsaft ergeben als wenn man nur die süßlichen Sorten des heutigen Erwerbsobstbaus verarbeitet.

Hans-Joachim Bannier sammelt seit 30 Jahren mit dem Betrieb ‚Obst-Arboretum Olderdissen‘ in Bielefeld Erfahrungen, welche alten Sorten die robustesten und ertragreichsten sind, und gibt an der Uni Witzenhausen Baumschnitt- und Veredlungskurse sowie Kurse zum Kennenlernen der Sortenvielfalt.

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Bielefeld: Birnen-Arboretum mit 160 alten und seltenen Sorten

Robuste Birnensorten für Streuobst und Öko-Züchtung

Robuste Birnensorten für Streuobst, aber auch für den ökologischen Anbau und die Öko-Birnenzüchtung ermitteln – das ist das Ziel unseres neuen Birnen-Arboretums in Bielefeld-Hoberge, das wir (Simon Avenwedde und Hans-Joachim Bannier) 2023 mit der Pflanzung von 160 Birnensorten in Bielefeld-Hoberge in die Tat umgesetzt haben.

Dafür konnten wir – unweit des ‚Apfel-Arboretums‘ Olderdissen in Bielefeld – ein gut ein Hektar großes Gelände am Nordhang des Teutoburger Waldes langfristig pachten. Unterstützt wird die Pflanzung durch zahlreiche private Spender (bei denen wir uns hiermit herzlich bedanken!) sowie durch die ökologische Züchtungsinitiative apfel:gut e.V., die wir mit gegründet haben und der die Fläche auch für die ökologische Züchtungsarbeit zur Verfügung stehen wird.

Foto rechts: Die Birnenpflanzung im Winter 2022/23 kurz nach der Pflanzung

Hintergrund des Projekts ist der Umstand, dass viele der heute in Baumschulen noch erhältlichen und für Streuobst empfohlenen Birnensorten sich als stark anfällig für Frucht- oder Triebschorf sowie für diverse Rindenkrankheiten erweisen – darunter auch bekannte alte Sorten wie z.B. Alexander Lukas, Nordhäuser Winterforelle oder Gellerts Butterbirne. Umgekehrt sind in alten Streuobstbeständen gelegentlich auch – meist weniger bekannte oder teils namentlich verschollene – Birnensorten anzutreffen, die bezüglich der genannten Krankheiten deutlich besser dastehen als die heute angebotenen Sorten. Systematische Beobachtungen der Baum- und Fruchtgesundheit von Birnensorten unter Streuobstbedingungen – auch für künftige Empfehlungen – liegen bislang nur wenige vor.

Im Vorfeld der Pflanzung haben wir Pomologen und Streuobst-Aktive in ganz Deutschland befragt, welche Birnensorten ihnen im Streuobst als besonders robust aufgefallen seien. Dabei geht es uns neben Tafelbirnen auch um großfrüchtige Wirtschaftsbirnen, Lagersorten und rotfleischige Sorten. So kamen inzwischen über 100 Birnensorten aus ganz Deutschland zusammen, so z.B. die Rheinische Speckbirne, die Linksbirne, die Wasserbirne und die Rheinbirne aus dem Rheinland, die Paulsbirne aus dem Schwarzwald, die Rübenbirne aus Rheinland-Pfalz, die früher weit verbreitete Herrenhäuser Winterchristenbirne oder die feuerbrand-resistente Rote Dechantsbirne und viele mehr. Weitere 60 Sorten sollen noch folgen. Wer alte Birnenbäume kennt, die sich durch eine besonders exzellente Baumgesundheit auszeichnen, setze sich gern mit uns in Verbindung!

Um die Qualität der Sorten später richtig einordnen zu können und den Vergleich zu krankheitsanfälligen Sorten zu haben, wurden auch einige anfällige Birnensorten wie z.B. Alexander Lukas oder Nordhäuser Winterforelle mit in die Pflanzung des Arboretums aufgenommen. Veredelt sind die Sorten teils auf Sämling, teils auf der Unterlage Pyrodwarf sowie testweise auf den im Julius-Kühn-Institut Dossenheim gezüchteten Phytoplasmose-immunen Unterlagen ViruTherm 1 und ViruTherm 2.

Optimaler Standort im Klimawandel

Trotz der auf den ersten Blick für Birnen nicht optimalen Nordhanglage sehen wir den Standort – für das Ziel einer Sortenerhaltung unter extensiven Anbaubedingungenals optimal an. Denn sollten sich extrem trockene Jahre (wie 2018, 2019 und 2020) wiederholen,  dürfte sich die Fläche mit ihrem Lehmboden und der Fußlage unterhalb des Teutoburger Waldes als vorteilhaft erweisen. Auch Frostrisse oder Sonnenbrandschäden an Stämmen und Ästen der Bäume treten in nordhängig gelegenen Pflanzungen weniger auf, und in Bezug auf mögliche Feuerbrand-Infektionen sind die kühleren Nordhanglagen wahrscheinlich ebenfalls weniger betroffen als warme Lagen. Der in der Waldrandlage erhöhte Schorfdruck ist (bei ‚Null-Pflanzenschutz‘) zwar wirtschaftlich nachteilig, ermöglicht andererseits aber umso besser Erkenntnisse darüber, welche Sorten besonders robust gegenüber Schorf sind. Über unsere Erkenntnisse werden wir zu gegebener Zeit sicher auch berichten!

Standort für die Öko-Züchtung

Sobald die jungen Birnbäume erstmals blühen und fruchten, sollen sie auch für die Züchtungsarbeit der ökologischen Züchtungsinitiative apfel:gut e.V. zur Verfügung stehen (schon heute beherbergt das Birnen-Arboretum neben den alten Sorten auch bereits zahlreiche Birnensämlinge aus der Züchtungsarbeit des Vereins). Und natürlich wird es – wenn die Bäume in den Ertrag kommen – die zahlreichen Sorten auch bei uns im Hofladen zu verkosten geben !

Wirtschaftlich ist eine solche Vielfaltspflanzung nur schwerlich zu betreiben, denn bei der Birne besteht aufgrund bestimmter Pflanzenkrankheiten wie Gitterrost, dem sog. Birnenverfall sowie der Gefahr von Feuerbrand ein deutlich höheres Risiko für die Bestandssicherheit der Pflanzung als beim Apfel. Umso wichtiger ist gleichzeitig aufgrund der No-spray-Bedingungen der Erkenntnisgewinn bezüglich der Robustheit gegenüber Krankheiten – für den Streuobstanbau ebenso wie für die ökologische Züchtung. Aus diesem Grunde freuen wir uns weiterhin über Spenden für das Projekt.

Wer die Pflanzung mit einer (steuerabzugsfähigen) Spende unterstützen möchte: Konto apfel:gut e.V., IBAN DE12 4306 0967 2078 0737 00 (GLS-Bank), Verwendungszweck: ‚Birnenpflanzung Bielefeld‘.

Info und Kontakt: Simon Avenwedde, E-mail: alte-birnensorten@web.de

Die Birnenpflanzung im Juli 2025 / Mitglieder des ‚Apfel-gut‘ e.V. inspizieren die Züchtungsbäume des Vereins __________________________________________________________________________________________________________

Demonstrationsplantage „Apfelanbau mit robusten alten Sorten ohne intensiven Pflanzenschutz“ in Witzenhausen – Modellprojekt und Chance für Direktvermarkter

Auf einem direkt an der Werra gelegenen Grundstück – auf 36 Jahre von der örtlichen Kirchengemeinde gepachtet – entsteht seit 2020 das Projekt „Apfelanbau ohne intensiven Pflanzenschutz unter Verwendung robuster alter Sorten“. Die Initiatoren (s.u.) verstehen die Pflanzung als Versuchs- und Modellprojekt für alle diejenigen, die vom intensiven Pflanzenschutz des heutigen Apfelanbaus wegkommen und dennoch wirtschaftlich Obst erzeugen wollen.

Gepflanzt wurden im Frühjahr 2020 ca. 40 robuste Apfelsorten, die meisten davon „alte“ Sorten, aber auch einige wenige „neue“ robuste Sorten sind dabei. Hauptsorten der Pflanzung sind Discovery, Alkmene, Finkenwerder Prinz oder Holsteiner Cox, aber auch zahlreiche kaum bekannte Sorten wie Ludivics Rosenapfel, Edelrenette Tostedt, Prinz Albrecht von Preußen oder Seestermüher Zitronenapfel, sowie auch einzelne neue Züchtungssorten. Veredelt wurden 600 Büsche auf der relativ starken Wurzelunterlage M25.

Spritzungen gegen die Pilzkrankheiten Schorf und Mehltau soll es hier nicht geben – auch nicht die im Biologischen Obstbau üblichen Schwefel- und Kupferspritzungen. Die einzige Pflanzenschutzmaßnahme des Öko-Betriebs an der Werra ist derzeit die Bekämpfung des Apfelwicklers; ob es später ggf. noch einzelne weitere Maßnahmen geben wird, bleibt abzuwarten – aber wir wollen ja gerade zeigen, dass ein wirtschaftlicher Anbau bei richtiger Sortenwahl auch ohne den heute üblichen intensiven Pflanzenschutzmittel-Einsatz möglich ist.

Lehrpfad zur Geschichte der Apfelsorten

In die Pflanzung integriert ist auch ein „Lehrpfad der Geschichte der Apfelsorten“, in dem über 100 Apfelsorten „vom Mittelalter bis zur modernsten Züchtung“ vertreten sind, die man hier auf 200 Metern ablaufen kann. Wenn der Lehrpfad in den Ertrag kommt, sollen hier im Herbst Führungen stattfinden, in denen das Drama des modernen Apfelanbaus mit seinen inzestuös überzüchteten und hoch krankheitsanfälligen Sorten anschaulich demonstriert und alternative Wege der Apfelzüchtung aufgezeigt werden können.

Privatinitiative als Träger der Pflanzung

Unsere Obstpflanzung ist in privater Initiative gepflanzt und finanziert, zu der wir uns zu dritt als GbR gefunden haben. Wir sind biozertifiziert und Mitglied der ökologischen Züchtungs-Initiative apfel:gut e.V. sowie der Fördergemeinschaft ökologischer Obstbau e.V.(Föko).

Kontakt: Bannier-Görlitz-Richelshaben GbR, c/o Robert Görlitz, Am Siesterbach 10, 37214 Witzenhausen, Tel. 0176-38213371, E-mail: apfelvielfalt(at)posteo.de

Niklas Richelshagen aus Sudheim bei Göttingen betreibt seit Jahren schon eine Bio-Obstplantage mit heute marktgängigen Sorten (allen voran ‚Topaz‘), hat Bauchschmerzen damit, dass diese Sorten sich nur mit einem intensiven Pflanzenschutz (im Öko-Anbau mit Schwefel und Kupfer) erfolgreich anbauen lassen und ist daher auf der Suche nach Alternativen.

Robert Görlitz hat in Witzenhausen Landwirtschaft studiert, ist heute in der Obstbaumpflege aktiv und betreibt bei Witzenhausen eine mobile Mosterei, mit der er Bio-Äpfel und Streuobstäpfel alter Sorten zu Saft presst. Für die alten Sorten interessiert er sich u.a. auch weil diese einen schmackhafteren Apfelsaft ergeben als wenn man nur die süßlichen Sorten des heutigen Erwerbsobstbaus verarbeitet.

Hans-Joachim Bannier sammelt seit 30 Jahren mit dem Betrieb ‚Obst-Arboretum Olderdissen‘ in Bielefeld Erfahrungen, welche alten Sorten die robustesten und ertragreichsten sind, und gibt an der Uni Witzenhausen Baumschnitt- und Veredlungskurse sowie Kurse zum Kennenlernen der Sortenvielfalt.

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